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Der Einfluss des iPhones 3G S

Nachdem nun die meisten stolzen Besitzer des iPhone 3G S schon mindestens die erste Akkuladung aufgebraucht haben dürften, Flickr tausende neuer Fotos und Videos präsentiert, die mit dem iPhone 3G S geschossen wurden und die in den T-Mobile Shops bereit gestellten Verkaufsstart-Äpfel bis Montag weich geworden sein dürften, stellt sich die Frage welche Einfluss das neue iPhone auf die Wirtschaft und Technikwelt haben wird.

Als gutes Beispiel lassen sich die kleinen Hosentaschenkameras des amerikanischen Unternehmens „Pure Digital Inc.“ nennen.

Seit 2006 bietet das Unternehmen kleine Camcorder, die den ungefähren Abmessungen gängiger Mobiltelefone entsprechen, zu günstigen Preisen an. Je nach Modell verfügen die Kameras über einen Erweiterungsslot für Speicherkarten und eine kleine, ausklappbare USB-Verbindung.

Flip Mino (Quelle:camcorderinfo.com)

Flip Mino (Quelle:camcorderinfo.com)

Das Topmodell ist der Mino HD, der wie der Name bereits richtig vermuten lässt, in der Lage ist hochauflösendes Videomaterial mit einer Auflösung von 1280 x 720 aufzuzeichnen.Die Nachfrage bei den Kunden ist goß, die Kameras sind aufgrund der einfachen Bedienung und Qualität beliebt. Alleine im letzten Jahr konnte das Unternehmen aus San Francisco Kameras im Wert von 150 Millionen US$ verkaufen. Ein Verkaufserfolg, der schon nach kurzer Zeit auch die Aufmerksamkeit großer Konzerne auf sich zog. Pure Digital Technologies wurde letzen Monat von Cisco Systems für 590 Millionen US$ gekauft.

Die meisten Mobiltelefone konnten aufgrund der schlechten Kameras, die Videos meist nur in dürftiger Qualität aufnahmen, dem Flipvideo nie das Wasser reichen. Doch mit der Kamera, die Apple seinem neuesten iPhone Modell spendiert hat, könnte sich das ändern. Die Auflösung und Qualität reichen dabei nicht an die des Mino HD heran, doch in Verbindung mit den anderen Spezifikationen des iPhones, kann das iPhone dem Mino HD sicher den Rang ablaufen.

Das aufgenomme Video lässt sich direkt auf dem iPhone unkompliziert am Anfang und Ende trimmen, es lassen sich Titel und Beschreibung festlegen und sofort bei Youtube oder MobileMe veröffentlichen, ohne dass der Umweg über den Mac/PC gewählt werden muss. Das so hochgeladene Video verfügt bereits über die GPS Koordinaten, so dass man sofort feststellen kann, wo es aufgenommen wurde.

Doch der entscheidende Punkt ist, dass das iPhone immer seinen Weg in die Hosen-, Anzugs- oder Aktentasche findet, denn für seinen Besitzer ist es neben Kommunikation- auch Medienzentrale. Die Chance auf dem Weg zum Bäcker oder zur Arbeit den Flip mit sich zu führen ist dagegen recht gering, so dass die interessantesten Videos, spontane Alltagsclips, wohl eher die Ausnahme sein werden.

Auch die Hersteller von UMTS-Sticks und Einschiebekarten mit UMTS-Unterstützung, lange Zeit durch die hohe Nachfrage von Firmenkunden der Netzbetreiber und Regierungsaufträge in ihrer Existenz bestätigt, sehen sich durch das neue iPhone bedroht. Das Wort des Anstoßes ist hierbei Tethering, die Möglichkeit das iPhone mit dem Mac oder PC zu verbinden und auf diese Weise mit dem Notebook unterwegs zu surfen.

Dank 7,2 Mbit/s HSDPA ist die Verbindung dabei sogar schneller als mit manchem DSL-Anschluss gesurft wird. Dabei muss kein komplizierter Multi-Sim Vertrag geschlossen werden, der Kunde benutzt eine SIM-Karte zum telefonieren, surfen und tethern. Das Telefon kann dabei sogar in der Tasche bleiben, denn das iPhone lässt sich auch durch die Bluetooth-Schnittstelle ansprechen.

Das große Manko ist leider dabei dass die Netzbetreibern diese Funktion nur kostenpflichtig anbieten werden. AT&T in den USA verlangt dafür monatlich mehr als 50 US$ und T-Mobile Deutschland bietet es im Moment noch nicht an. Doch auch nach einer Markteinführung zum einem späteren Zeitpunkt wird sich das Bonner Unternehmen diesen Service bezahlen lassen.

Ich bin sehr gespannt in welchen angestammten Territorien das neue iPhone noch wildern wird. Beispiele und Szenarien gäbe es genug. Man denke nur an SkypePhones, die über das heimische WLan arbeiten und spätestens mit Einführung der Skype-App für das iPhone obsolet wurden. Auch die Kindle-App von Amazon wird sicher auf lange Sicht zu rückläufigen Verkaufszahlen des EBook-Readers führen.

Ich werde von Zeit zu Zeit noch mehr Beispiele finden und hier posten

… to be continued!